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Adventkalender – 3 – Das Volk, das im Dunkel lebt

Simon las. Leontinchen und Ruprecht hörten atemlos zu.
„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“.
Ein brauner Fleck machte die nächsten Zeilen unlesbar. Simon schleckte seinen Finger ab und sagte: „Kakao“.
„Hier kannst Du weiterlesen“, sagte Leontinchen aufgeregt und legte ihr Fingerchen auf eine Zeile.
„Man freut sich in Deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte“ las Simon. Erdbeermarmelade machte den nächsten Absatz unleserlich. Doch ganz am unteren Rand des Blattes war noch eine Zeile teilweise unverschmiert.
„Denn uns ist ein Kind geboren“. Dann ein Kakaofleck und schließlich: „Man nennt ihn wunderbarer Ratgeber“.
Simon drehte die Seite um, aber die Rückseite war zur Gänze unleserlich geworden. Eine Weile blätterten sie noch in das Buch und schleckten genüßlich an den eingetrockneten Erdbeermarmeladeflecken. Doch sie fanden keine Seite mehr, die halbwegs lesbar war.
„Das ist wohl kein Schatzbuch?“ fragte Ruprecht enttäuscht. Er hätte gerne eine Schatztruhe voll mit Käsestückchen gefunden.
Leontinchen starrte nachdenklich auf das Buch und sagte: „Aber es ist schon sehr geheimnisvoll. Vielleicht weiß Großonkel Paulus, was das alles zu bedeuten hat. Wer dieses Volk ist, das im Dunkeln lebt und wer dieses Kind ist, das ein wunderbarer Ratgeber sein soll?“
„Ja und was das für eine Ernte sein soll in der Nähe dieses Kindes.“ sagte Simon und fügte hinzu: „Ich wollte es wäre wieder Erntezeit. In der letzten Woche hat Mutti immer nur ganz mickrig gekocht“.
„Vielleicht hat Großonkel Paulus sein Mittagsschläfchen schon beendet?“, sagte Ruprecht hoffnungsvoll. Seine Geschwister stimmten ihm zu. Sie nahmen das Buch und machten sich auf den Weg zu Großonkels Zimmer.

Veröffentlicht unter Adventkalender

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