Simon schleppte das Buch bis zu seinem kleinen Zimmerchen. Ruprecht und Leontinchen blieben bei der Türe stehen.
„Dürfen wir herein?“, fragten sie höflich. Denn Simon konnte es nicht leiden, wenn jemand unerlaubt sein Reich betrat.
„Ausnahmsweise“, brummte Simon und kam sich sehr wichtig vor.
„Willst du uns nicht aus dem Buch vorlesen?“, fragte Ruprecht.
„Ja bitte!“ rief Leontinchen aufgeregt. „Großonkel hat Dir das Lesen doch beigebracht.“
„Natürlich könnte ich das“, sagte Simon würdig.
„Bitte, bitte“, bettelte Ruprecht.
„Ich habe noch ein Stückchen Käse. Das gebe ich Dir, wenn du uns nur ein wenig daraus vorliest“, fügte Leontinchen listig hinzu.
Dem konnte Simon nicht widerstehen. Gierig steckte er den Brocken Käse in den Mund, wischte sich die Krümel aus den Schnurrbarthaaren und öffnete das Buch. Entsetzt schauten die Mäusekinder auf die zerrissenen, mit Kakao und Marmeladeflecken beschmierten Seiten. Simon fuhr mit seinem Finger über eine rot befleckte Seite und steckte ihn dann in den Mund. „Erdbeermarmelade“, sagte er genüßlich und blätterte weiter.
Endlich fand er aber eine lesbare Seite und fing stockend an vorzulesen.
