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Wer war eigentlich …

BibelIn diesem PFARRBRiEF wollen wir Ihnen eine Person näher bringen, die Sie namentlich sicherlich kennen und die in der Adventzeit in unseren Lesungen eine besondere Rolle spielt. Diese Person ist der Prophet Jesaja. Vieles, das er geschrieben hat, wird an den Adventsonntagen in der Kirche bei der Hl. Messe vorgelesen. Der Grund dafür ist, dass er in seinen Texten auf das Kommen des Messias und auf die Zeit, die dann anbricht, hinweist. In schönen Bildern
beschreibt er das Friedensreich, das dann entstehen wird. Aus Schwertern wird man Pflüge machen, aller Krieg hat ein Ende. Selbst die Tiere leben in Frieden nebeneinander, das Schaf liegt neben dem Wolf, das kleine Kind spielt am Schlupfloch der Natter. So zeigt Jesaja eine Zukunft, die mit dem Kommen des Messias anbrechen wird.
Wir feiern zu Weihnachten die Geburt des Messias, des Kindes Jesus, und damit das Anbrechen dieser Messianischen Zeit. Deshalb sind seine prophetischen Worte im Advent von so großer Bedeutung.
Doch was ist eigentlich ein Prophet? Propheten sind Menschen, durch die Gott spricht. Sie verkünden das, was Gott ihnen eingibt, was sie von ihm gesagt bekommen. Sie haben nicht die Wahl, etwas zu verkünden, und etwas anderes nicht. Gott schickt sie zu den Menschen mit seiner Botschaft. Diese gilt es zu verkünden. Dadurch kommt dem Propheten sehr oft eine recht unangenehme Rolle zu, er muss mitunter Dinge sagen, die nicht gerne gehört werden. Denken Sie an den Propheten Jona, der der Stadt Ninive, in der die Menschen in Sünde lebten, den Untergang voraussagen sollte. Er läuft davon, und ein Wal ist notwendig, um ihn zurück zu bringen, um seinen Auftrag zu erfüllen. Oder denken Sie an den großen Propheten des Neuen Testamentes, an Johannes den Täufer, der König Herodes sein unrechtes Verhältnis zur Frau seines Bruder vorhält. Er bezahlt dafür mit dem Leben, so wie viele seiner Berufskollegen. Auch in unserer Zeit wird ein Prophet meistens mit einer unangenehmen Botschaft in Verbindung gebracht.
Aber zurück zu Jesaja. Wir wissen nicht viel über den historischen Menschen. Sein Name ist Programm, er bedeutet: „Gott ist Heil“, und das ist das Thema seiner Schriften. Auch sein Vater war Prophet (Amos), und Jesaja wird zu den vier großen Propheten des Alten Testaments gezählt. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Auch seine Frau wird als Prophetin bezeichnet. Er lebte in Jerusalem und gehörte sicher zur gebildeten Oberschicht, denn seine Sprache ist sehr schön und gewählt. In seinen Schriften beschreibt er, dass Jerusalem in Sicherheit lebt und es den Menschen gut geht. Er weist aber auch in die Zukunft, in der sich diese Situation zum Schlechteren verändern wird. Die letzten Kapitel des Buches wenden sich an die nach Babylonien verschleppten Juden. Ihnen wird die Befreiung durch Gott zugesagt, denn das Volk Israel ist das auserwählte Volk Gottes, der sie retten wird. Das Buch endet mit einer Beschreibung des zukünftigen Reiches des Friedens, in dem ein gerechter Herrscher das Volk Gottes regieren wird.
Wir wissen inzwischen ziemlich sicher, dass mehrere Autoren an dem Jesaja-Buch geschrieben haben. Doch das hat wenig Bedeutung. Für uns vereint es Texte der größten Zuversicht mit Texten der größten Verlassenheit, enthält es doch auch
die Lieder vom Gottesknecht, der sein Leben hingibt. Und so ruft es uns schon kurz vor Weihnachten in Erinnerung, dass die Idylle der Weihnachtskrippe nur hinweist auf das Kreuz und die Auferstehung, die kommen werden.

Veröffentlicht unter Allgemein

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